Publikation : Leseprobe
In: Nestmann, Frank et al. (Hrsg) (2003): Das Handbuch der Beratung. Band 2 Ansätze, Methoden und Felder. Tübingen (2003) DGVT.
Im systemischen Ansatz werden Symptome, die in Zusammenhang mit der Diagnose Borderline auftreten, als Lösungsversuche für aktuelle und strukturelle Problemkonstellationen angesehen. Im Mittelpunkt des therapeutischen Interesses steht dabei ein spezifisches Interaktionsmuster Borderline-Patienten, nämlich eine besondere Form der Organisation von Ambivalenz (Ebbecke-Nohlen 2000). Dieses Muster findet sich auf verschiedenen Interaktionsebenen wieder. Sowohl auf der Ebene der Beziehungsgestaltung zu den Bedürfnissen des eigenen Organismus, als auch auf der Ebene der tagtäglichen Beziehungsgestaltung zu anderen, z.B. zu Familie, Freundeskreis, beruflichem Umfeld etc. Besonders deutlich wird dieses Muster allerdings im therapeutischen Setting, wo sich im Hier und Jetzt besondere Beziehungsangebote von Klientinnen an Therapeuten und von Therapeuten an Klientinnen manifestieren. Die spezifische Organisation von Ambivalenz wird im systemischen Ansatz als Ressource betrachtet, mit deren Hilfe weitere Lösungsmöglichkeiten entwickelt werden können.
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